Es gibt Orte, die den Winter nicht nur ertragen, sondern feiern. Die Festung Hohensalzburg, die sich wie eine steinerne Krone über die barocke Stadt erhebt, ist einer dieser Orte. Wenn die Tage kürzer werden und die Luft nach Schnee riecht, verwandelt sich diese ehrwürdige Burganlage in eine Bühne für einen Adventmarkt, der mehr ist als nur ein Ort zum Kaufen und Schauen. Es ist ein Tor in eine andere Zeit, ein magischer Raum, in dem der Geist von Weihnachten erwacht, lange bevor die erste Kerze am Adventskranz brennt.
Schon der Weg hinauf ist Teil des Zaubers. Ob man mit der Festungsbahn fährt oder den alten Wehrgang zu Fuß erklimmt, der Aufstieg lässt den Alltag langsam hinter sich. Mit jedem Schritt, den man höher steigt, öffnet sich der Blick auf die Stadt, die Salzach, die Kuppeln und Türme, die in der Wintersonne glitzern. Wenn man schließlich durch das Burgtor tritt, umfängt einen eine Atmosphäre, die zwischen Mittelalter und Märchen schwebt. Die mächtigen Mauern halten den Lärm der Stadt fern, und plötzlich scheint die Zeit langsamer zu fließen.
Auf dem Burghof stehen die kleinen Hütten wie aus einem alten Bilderbuch. Holzverschläge, geschmückt mit Tannenzweigen, leuchtenden Laternen und handgefertigten Sternen. Es duftet nach gerösteten Maroni, nach frisch gebackenen Lebkuchen und nach Glühwein, der in schweren Kesseln dampft. Kinder laufen mit roten Wangen umher, ihre Augen groß vor Staunen, wenn sie die kunstvollen Glasbläser oder Holzschnitzer beobachten, die direkt vor Ort ihre Kunst vorführen.
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Die Stimmung hier oben ist einzigartig. Es ist nicht nur ein Markt, es ist ein Ort der Begegnung. Fremde Menschen kommen miteinander ins Gespräch, während sie an den Buden stehen. Man probiert Bauernbrot mit würzigem Speck, verkostet Käse aus dem Salzburger Land, nippt an süßem Punsch und lässt den Blick immer wieder über die Zinnen schweifen, wo sich die winterliche Stadt im Abendlicht präsentiert. Der Blick hinunter auf das glitzernde Salzburg ist fast so betörend wie der Markt selbst.
Wenn die Dämmerung hereinbricht, liegt ein Hauch von Magie in der Luft. Die Hütten leuchten nun in warmem Licht, Kerzen flackern, die Schatten der Burgmauern werden länger. Aus der Ferne klingen weiche Klänge von Bläsergruppen, die adventliche Musik spielen. Es ist ein stiller Moment, in dem man spürt, warum dieser Markt etwas Besonderes ist – hier oben auf der Festung, hoch über der Welt, wird der Advent zu einer Feier der Besinnung.
Die Festung selbst trägt ihren Teil zu dieser Stimmung bei. Sie erzählt mit ihren dicken Mauern Geschichten von Rittern, Belagerungen und höfischem Leben. Die Besucher wandeln zwischen den Ständen und können zugleich die Ausstellungen und Räume der Festung erkunden, die in der winterlichen Beleuchtung eine fast mystische Wirkung entfalten. So verbindet sich Kultur mit Kulinarik, Geschichte mit Gegenwart, und der Besucher wird Teil eines Gesamterlebnisses, das man nicht vergisst.
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Nicht selten bleibt man länger als geplant. Man trifft Bekannte, genießt eine zweite Tasse Glühwein, kauft handgefertigte Geschenke, die weitab vom Massenkonsum entstanden sind, und verliert sich in Gesprächen mit den Kunsthandwerkern, die von ihrer Arbeit erzählen. Dieser Markt lädt nicht zum schnellen Vorübergehen ein, er lädt zum Verweilen ein.
Die Adventmärkte auf der Festung Hohensalzburg finden an mehreren Wochenenden im November und Dezember statt. 2025 öffnen sich die Tore vom 21. bis 23. November und vom 28. bis 30. November. An diesen Tagen wird die Festung zu einem Ort, an dem sich Vergangenheit und Gegenwart begegnen, an dem Salzburg nicht nur als Stadt, sondern als lebendiges Märchen erscheint.
Wer diesen Markt besucht, spürt, dass er nicht nur ein Ort des Einkaufens ist, sondern ein Ritual, das den Beginn der stillen Zeit markiert. Hier wird das Warten auf Weihnachten zu einem Fest für alle Sinne: das Sehen der Lichter, das Hören der Musik, das Schmecken der Köstlichkeiten, das Riechen der Gewürze und das Fühlen der kalten Winterluft auf der Haut. Es ist eine Erinnerung daran, dass die Adventszeit mehr ist als Stress und Einkaufsliste – sie ist ein Versprechen auf Wärme, Gemeinschaft und Hoffnung.
Und wenn man schließlich den Heimweg antritt, vielleicht wieder zu Fuß den dunklen Weg hinab in die Stadt, begleitet vom Klang der letzten Trompetenklänge von der Burg, nimmt man etwas von dieser Magie mit sich. Die Kälte ist nun nicht mehr so schneidend, das Herz ist voller und der Advent beginnt mit einem Lächeln.
Kontakt:
Festung Hohensalzburg
Mönchsberg 34
5020 Salzburg
Telefon: +43 662 84243011
