Schon von weitem wirkt der Hangar-7 wie ein gläsernes Raumschiff, das sich am Rand des Salzburger Flughafens niedergelassen hat. In der Abenddämmerung schimmert seine gewaltige Glas- und Stahlkonstruktion wie ein Kristall, der das letzte Sonnenlicht einfängt. Wer hierherkommt, betritt keinen gewöhnlichen Ort – man betritt eine Bühne, auf der sich Kunst, Technik und Kulinarik zu einem Gesamterlebnis verweben. Und mitten in diesem futuristischen Bauwerk liegt das Restaurant Ikarus, ein Ort, der mehr ist als ein Restaurant. Es ist ein kulinarisches Abenteuer, eine Reise um die Welt, ohne Salzburg zu verlassen.
Der erste Eindruck beim Betreten ist überwältigend. Die Flugzeuge, die unter dem hohen Glasdach in akribischer Perfektion ausgestellt sind, wirken wie schlafende Giganten, Zeugen einer Ära, in der Fliegen noch ein Abenteuer war. Dazwischen schimmern historische Formel-1-Boliden, glänzen Chrom und Karbon, als würde hier jeder Moment auf einen Startschuss warten. Doch die eigentliche Magie liegt eine Etage höher: im Restaurant Ikarus, das mit schlichter Eleganz eingerichtet ist und dennoch den Blick auf die Flugzeuge nicht verwehrt.
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Es ist, als würde man in einer anderen Welt zu Tisch gebeten werden. Das Konzept des Ikarus ist einzigartig – und es ist genau das, was diesen Ort zu einem Fixpunkt der internationalen Gourmetszene macht. Jeden Monat übernimmt ein anderer Spitzenkoch aus irgendeinem Winkel der Welt die Regie über das Menü. Das bedeutet, dass man nie zweimal dasselbe Erlebnis bekommt. Mal ist es ein französischer Meister der Nouvelle Cuisine, der die Teller mit hauchzarten Kreationen füllt, mal ein asiatischer Avantgardist, der mit Aromen spielt, die man noch nie zuvor geschmeckt hat.
Ich erinnere mich an einen Abend, an dem ein brasilianischer Gastkoch die Küche übernommen hatte. Schon der erste Gang war eine Offenbarung: ein filigranes Amuse-Bouche, das den Geschmack der Tropen auf die Zunge brachte. Danach folgte eine Abfolge von Gerichten, die mehr einer Erzählung glichen als einem Menü. Jedes Gericht schien ein Kapitel zu sein, das die Geschichte des Kochs, seiner Heimat und seiner Philosophie erzählte. Es war, als würde man mit jedem Bissen weiter reisen, von der Küste Rios bis in die Tiefen des Amazonas.
Der Service im Ikarus ist ein stiller Dirigent in diesem orchestrierten Erlebnis. Kellner gleiten durch den Raum, erklären die Gerichte mit einer Mischung aus Präzision und Leidenschaft, schenken Wein ein, der perfekt abgestimmt ist, und sind dennoch nie aufdringlich. Es ist diese Balance, die den Abend so besonders macht: Man fühlt sich umsorgt, ohne dass der Zauber des Moments gestört wird.
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Das Publikum ist ebenso bunt gemischt wie die Küchenchefs, die hier gastieren. Man sieht Geschäftsleute, die den Abend nutzen, um ihre internationalen Gäste zu beeindrucken, Liebespaare, die einen besonderen Anlass feiern, und neugierige Feinschmecker, die einfach nur das nächste kulinarische Abenteuer erleben wollen. Die Atmosphäre ist gehoben, aber nie steif – es gibt Momente, in denen Gelächter durch den Raum klingt, wenn ein besonders überraschendes Gericht die Runde macht oder wenn der Koch selbst aus der Küche kommt, um ein paar Worte zu wechseln.
Nach dem Dessert, das mehr ein Kunstwerk als eine Süßspeise war, verließ ich das Restaurant und trat wieder hinunter in den Hangar. Dort standen sie noch immer, die Flugzeuge und Rennwagen, wie stumme Wächter, die die Erlebnisse des Abends bewahrten. Draußen war es inzwischen dunkel geworden, und die Lichter des Flughafens blinkten in der Ferne. Es war ein eigenartiges Gefühl, als hätte ich eine Reise unternommen – nicht mit einem Flugzeug, sondern durch die Aromen und Geschichten, die mir an diesem Abend serviert worden waren.
Das Restaurant Ikarus ist ein Ort, an dem man das Gewöhnliche hinter sich lässt. Hier trifft sich die Welt, nicht auf einer Landkarte, sondern auf dem Teller. Jeder Monat ist eine neue Gelegenheit, eine andere Kultur zu kosten, andere Techniken zu sehen, andere Ideen zu schmecken. Es ist nicht einfach nur ein Abendessen, sondern ein Eintauchen in eine Welt, die so bunt, so komplex und so inspirierend ist wie die Menschen, die sie gestalten.
Wer Salzburg besucht, sollte sich diesen Ort nicht entgehen lassen. Es ist nicht nur ein Restaurant für Gourmets, sondern für alle, die das Staunen noch nicht verlernt haben. Der Hangar-7 ist ein architektonisches Meisterwerk, das Geschichte und Zukunft in einem Raum vereint, und das Restaurant Ikarus ist seine Krönung – ein Ort, an dem man den Himmel nicht nur sieht, sondern schmeckt.
Kontakt:
Restaurant Ikarus im Hangar-7
Wilhelm-Spazier-Straße 7A
5020 Salzburg, Österreich
Telefon: +43 (0)662 2197 777
E-Mail: ikarus@hangar-7.com
